Das Wesen der Wortbildung und die Aufgaben der Wortbildungslehre

Der Terminus Wortbildung wird im Allgemeinen in zwei Bedeutungen gebraucht. Man versteht darunter zum einen den Prozess der Bildung neuer Wörter aus vorhandenen sprachlichen Einheiten nach bestimmten Modellen (jmdm. Folgen + ver- = jemanden verfolgen), zum anderen das Ergebnis dieses Prozesses, das gebildete Wort (verfolgen). (Duden Grammatik 634: 2009)
Wortbildung umfasst sowohl die Verfahren, die den Sprechern zur Bildung von Lexemen zur Verfügung stehen, als auch den Bestand an wortgebildeten Lexemen und deren kommunikative Potenzen. Insofern ist die Wortbildung neben Formen- und Satzbildung ein autonomer Bereich der Grammatik; zwischen den einzelnen Bereichen bestehen allerdings durchlässige „offene Grenzen. (Fleischer, Barz, Fischer 1: 2012)